Ausbleibender Fruchtansatz an Kürbis

In manchen Jahren lässt an voll in der Blüte stehenden Kürbisbeständen der Fruchtansatz sehr zu wünschen übrig. Werden die vielen Blüten genau angesehen, fällt auf, dass die meisten Blüten männlich sind, und damit keine Frucht hervorbringen. Vor allem der Wechsel von bedecktem kühlem regnerischem Wetter hin zu hohen Temperaturen mit hohen Einstrahlungen induziert bei den Pflanzen Stress. Die Pflanzen haben sich dann an die bedeckte Witterung angepasst. Schlägt das Wetter dann schlagartig auf hohe Temperaturen um, können die Blätter nicht so schnell auf die geänderten Bedingungen reagieren. Dies hat zur Folge, dass die Pflanzen ihre Transpiration (Verdunstung) nicht ausreichend regulieren. Somit steigt der Wasserverlust in der Pflanze sehr stark an. Ist der Boden dann nicht ausreichend mit Wasser versorgt, können die Pflanzen den Verlust nicht schnell genug ausgleichen, was wiederum ein Austrocknen des Gewebes nach sich zieht. Dies induziert Stress bei den Pflanzen. Die Reaktion ist eine verstärkte Bildung von männlichen und gleichzeitig eine Reduktion von weiblichen Blüten. Wenn das Wetter nach bedeckter, regnerischer und kühler Witterung auf hohe Temperaturen und hohe Einstrahlung umschwenkt, muss darauf geachtet werden, dass die Bestände ausreichend mit Wasser versorgt sind!
Auch an anderen Kürbisgewächsen kann dies auftreten. So gibt es Gurkensorten, die ebenfalls männliche und weibliche Blüten ausbilden. Unter den oben beschriebenen Bedingungen kann es auch bei diesen Sorten zur Entwicklung rein männlicher Blüten kommen.





Sebastian.Weinheimer@dlr.rlp.de     www.Gartenakademie.rlp.de drucken nach oben